Am 30. Juni 2020 startete ich die Tour in München mit dem vagen Ziel „Mangfallknie“. Ein Kollege – selbst im Landkreis Miesbach beheimatet – schwärmte mir von der Gegend vor. Da meine Kenntnisse des Südostens von München eher begrenzt waren, ergriff ich also die Gelegenheit, ihn näher zu erkunden.
Der erste Zufallsfund auf der Strecke war der Landschaftspark Hachinger Tal; ein ehemaliger Flughafen, der nun als Park genutzt wird. Am benachbarten Friedhof (der durchaus ungewöhnlich gestaltet ist) gibt es einen Aussichtshügel. Zugfans finden auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts ehemalige Versorgungsgleise.1
Meine Fahrt setzte ich fort via Ottobrunn, Kirchstockach (dazwischen ein wenig ansehnliches Gewerbegebiet), Brunnthal, Hofolding, Faistenhaar, Kleinkarolinenfeld und Kreuzstraße. Einige Teile der Strecke kann man im Hofoldinger Forst fahren. Kurz vor dem Dorf Valley befindet sich eine Mariengrotte im Wald (Karte). Bei der Durchfahrt durch Kreuzstraße fiel mir der gleichnamige Endbahnhof der S7 auf, dessen Existenz mir zwar bewusst war, aber nicht, wie ländlich seine Umgebung ist. Bei weiterer Recherche stelle sich heraus, dass ich nicht der einzige bin, den das erstaunt:
Die Strecke zeichnet sich dadurch aus, dass sie trotz ihres weitgehenden Verlaufs durch ländlich geprägtes Gebiet einen S-Bahnbetrieb aufweist.
Schließlich ging es weiter über Hohendilching nach Valley. Die Ankunft im Landkreis Miesbach wird belohnt mit großartiger Sicht auf die Alpen sowie dem Gefahrzeichen Viehtrieb.
Die Abfahrt ins Mangfalltal ist nur etwas für Geübte, denn die Steigung beträgt bis zu 20%. Ebenso die Auffahrt Richtung Sonderdilching (Gemeinde Weyarn). Auch hier gibt es wieder schöne Alpenblicke. Meine Fahrt setzte ich fort Richtung Norden, dem Mangfallknie nähernd.
Kurz bevor die Straße die Mangfall überquert (Brücke Grubmühle), gibt es die Gelegenheit für ein Picknick und kurz die Füße in die Mangfall zu halten. Diese Stelle ist gut zugänglich, wenn man kein Problem mit einem Steinufer hat. Vom Schwimmen würde ich allerdings abraten, da die Strömung gefährlich sein kann.2
Nach einem erneuten steilen Anstieg ging es zurück nach München über Aying. Über weite Strecken bin ich an der Staatsstraße 2078 gefahren (ohne Radweg, z.B. zwischen Aying und Dürrnhar), was ich daher nicht unbedingt empfehlen kann. Da ich auf dem Hinweg durch Neuperlach geradelt war, habe ich mich auf dem Rückweg ab Ottobrunn eher östlich gehalten (Waldperlach).
Die Gesamtstrecke betrug ca. 90 km. Es ist allerdings problemlos möglich, per S-Bahn an- oder abzureisen; es gibt in der Gegend zahlreiche Stationen.
Teufelsgrabenbrücke
In der Nähe von Grub, südlich der Mangfalltalbahn, befindet sich die Teufelsgrafenbrücke. Wegen mangelnder Planung hatte ich dieses Bauwerk nicht auf dem Schirm und habe es deswegen nicht besichtigt.
Nachtrag (2023): Rund zwei Jahre später habe ich die Besichtigung dieses Bauwerks nachgeholt; allerdings zu Fuß. Unsere Wanderstrecke orientierte sich an der Tour Nr. 35 „Teufelsgraben und Mangfall“ im Burghardtschen Wanderführer (ähnliche Tour auf Komoot). Der Fahrradweg entlang der Mangfalltalbahn ist durchaus gut befahrbar und verbindet die Grubmühle mit dem Bahnhof Kreuzstraße: eine sinnvollere Variante, als die Landstraße durch Grub zu benutzen.
Verknüpfungen
Die Anreise zum Mangfallknie kann auch via Mangfall-Radweg erfolgen.
Galerie












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Weitere Informationen zur Umgebung hat die Forschungsgruppe Untertage e.V. ↩
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Außerdem ist das Tegernseewasser in der Mangfall fürchterlich kalt. ↩